Ein Wortspiel mit viel historischem Background, der sich hinter diesen Worten verbirgt.
In den frühen 1950-er Jahren wünschten sich viele Europäische Staaten einen Zug, der quer durch Europa fahren sollte, um die Länder nach dem 2. Weltkrieg unter dem europäischen Gedanken zu “vereinen”.
Verschiedene Eisenbahngesellschaften taten sich zusammen und gründeten die Trans-Europ-Express (TEE) Kommission, mit Sitz in Den Haag (NL). Unter der Leitung der niederländischen Staatsbahnen studierte man die Möglichkeit, einen Zug zu bauen, der als Komposition quer durch ganz Europa fahren konnte. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten die zahlreiche Bahngesellschaften in Europa kein vereinheitlichtes Stromsystem. Verschiedene Länder hatten eigene Bahnstromsysteme, sodass eine elektrische Lokomotive nicht einfach über eine Landesgrenze hinweg weiterfahren konnte.
Alternativ wurde die Möglichkeit eines dieselbetriebenen Zuges studiert, da eine solche Komposition neue, vereinfachte Möglichkeiten aufzeigte, um dieses Stromproblem zu lösen. So entstanden am Ende verschiedene Varianten von TEE-Zügen mit unterschiedlichem Antrieb: Elektrisch mit sogenannten “Mehrstrom-Lokomotiven” (4 verschiedene Pantographen) und mit dieselbetriebenen Lokomotiven, damit auch nicht elektrifizierte Strecken befahren werden konnten (z.B. Lindau-München).
Solche Züge wurden auch in der Modellbahnwelt oft nachgebaut und von verschiedenen Herstellern als Modelle realisiert. Hier ein paar Beispiele.
Eine Re 4/4 I der SBB als TEE-Lokomotive von Lima.
Oder eine Re 4/4 II von Fleischmann als TEE-Lok der SBB sowie die gleiche Variante der Re 4/4 II von Hag, ebenfalls für die SBB.
Die Deutsche Bundesbahn baute eine Hochgeschwindigkeitslokomotive für die TEE-Kompositionen, welche als Baureihe E 103 bekannt und nachgebaut wurde.
Verschiedene Modellbahnhersteller wagten sich auch an die dieselbetriebene Komposition, welche als Variante von NL oder SBB nachgebaut wurden (von Trix/Märklin oder Lemaco in unterschiedlichen Varianten), als RAm-TEE Komposition.
Diese Modelle gab/gibt es in Spur 0, H0 und N, sowohl als Wechselstrom- als auch als Gleichstrom-Züge.
Auch die Mehrstrom-Variante des Zuges TEE RAe wurde von verschiedenen Herstellern nachgebaut (von Lima, Lemaco oder Metropolitan).
Bild folgt
Nach dem Ende dieser Züge hatten die SBB eine Weile lang eine modifizierte Variante des RAe II als “Graue Maus” im Einsatz.
Leider habe ich kein solches Modell als Bildmaterial zur Verfügung. Man findet aber entsprechende Abbildungen dieses Zuges im Internet.
Am Ende ist von den zahlreichen TEE-Zügen und deren Fahrzeugen nicht viel übrig geblieben. Alle mir bekannten Varianten sind heute nicht mehr aktiv im realen Einsatz, sondern höchstens noch als Zeitzeugen in Form historischer Züge im Museum oder als Nostalgie-Zug zu finden. Auch in der Modellbahnwelt ist die Nachfrage nach solchen Modellen gesunken, da heute keine solchen Züge mehr auf den neueren Schienennetzen in Europa verkehren.
Zahlreiche Modelle werden noch auf 2nd-Hand Marktplattformen angeboten, meist mit sehr unterschiedlichen Preisvorstellungen.
Doch Tee-trinken konnte/kann man jeweils im Speisewagen dieser TEE-Zügen. Das ist wohl die einzige Gemeinsamkeit dieser Begriffe. Von der ursprünglichen Idee dieser Züge ist nicht mehr viel anderes übrig geblieben.
Der Rest ist Geschichte.