Nicht immer sind Dampflokomotiven schnaubende Ungetüme mit riesigen Rauchschwaden. Genau wie auf der Strasse gibt es zahlreiche Modelle und Varianten.
Die Schnellzugslok des Titelbilds ist die BR 18-201 der Deutschen Reichsbahn aus den Jahren 1960-61 welche als Testlok für hohe Geschwindigkeiten gebaut wurde. Sie erreichte Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 160 km/h.
Daneben wirkt die C 5/6 der SBB vor dem Maisfeld geradezu “gewöhnlich“, obwohl sie auf der Gotthardstrecke den Übernamen “Elephant” erhalten hatte. Sie wurde rund 50 Jahre früher (genauer in den Jahren 1913-1917) gebaut und war die grösste Schweizer Dampflokomotive. Heute gibt es nur noch 2 betriebsfähige Lokomotiven dieses Typs. Das Modell hier stammt von Roco.
Ein weiteres beliebtes Zugpferd der SBB war die A 3/5, welche bis 1946 im Einsatz war und bis zu 100 km/h schnell fahren konnte. Sie bildete eine wichtige Stütze der SBB während dem 2. Weltkrieg und war im Güter- und Personenverkehr eingesetzt.
Das Modell wurde von Liliput-Bachmann toll und sehr präzise nachgebaut.
Daneben gab es auch zahlreiche kleinere Dampflokomotiven, welche aber gerne von Spezialisten als Modelle nachgebaut wurden.
Liliput lieferte das Modell E 3/3 “Tigerli” der Feldschlösschen Brauerei. Sie zieht den Bierzug der Brauerei in Rheinfelden.
Von Lemaco wurde das Modell der Eb 3/5 Nr. 9 der Bodensee-Toggenburgbahn produziert, mit dem auffällig blau-grauen Dampfkessel.
Zu Beginn der ersten Gotthardbahn war auch eine C4 (Ed 2+2/2 von Mallet gebaut) auf der Strecke im Einsatz, welche der Schweizerischen Centralbahn gehörte und von 1910-38 im Einsatz war.
Das Modell wurde sehr schön als Nr. 196 von Ferro-Suisse nachgebaut.
Auch der Hersteller Fulgurex aus Lausanne baute die E 3/3 sehr schön nach, hier in der Ausführung der SBB.
Daneben haben auch Hersteller wie HRF wunderbare Dampflokomotivmodelle gebaut, teilweise von Schmalspurbahnen wie der RhB, der Brünig-Bahn oder der ehemalige FO.
Dieses Modell von HRF ist die G 3/4 Nr. 208 der Brünigbahn (die Gesellschaft gehört heute zur SBB-Familie).
Die wirklich grossen Dampflokomotiven wurden aber in den USA entworfen und gebaut. Sie wogen bis zu 300 Tonnen und konnten bis zu 1200 m lange Züge ziehen (Bsp. “Big Boy” mit der Achsfolge 4-8-8-4). Diese riesige Dampflok wurde von zahlreichen Modellbaufirmen nachgebaut, so von Rivarossi, Märklin/Trix, Athearn Genesis, Hornby oder Tenshodo. Diese Modelle sind häufig so gross, lang und schwer, dass sie auf einer Modellbahnanlage nur schwer verkehren können, da die Radien in den Kurven zu klein/eng sind. Meine beiden Big Boy Loks von Rivarossi und Tenshodo befinden sich noch im Schrank und warten auf eine Revision, bevor sie wieder betriebsbereit sind.
Das Modell der “Mikado” (Achsfolge 2-8-2) wurde von verschiedenen Herstellern nachgebaut (aktuell von Märklin als SNCF Modell 1244 des Mikado-Vereins), ebenso wie die als “Northern” bekannte Dampflok mit der Achsfolge 4-8-4. Hier ist unten das Modell von Mehano zu sehen, welches bei der Canadian National im echten Einsatz war.
Eine revidierte und wieder in Betrieb genommente Lok dieses Typs wurde von Canadian Pacific (heute CPKC) als Weihnachtslok hergerichtet und fährt zur Weihnachtszeit kreuz und quer durch ganz Kanada.
Meine Modelle sind eher gemütliche Dampflokomotiven und lassen sich gerne gemächlich etwas Zeit, um auf der Anlage ihre Runden zu drehen/zu verkehren, etwas zu rangieren, eine Güterzug oder vielleicht sogar einen Personenzug der alten Gotthardbahn zu ziehen (dieser wird in einem späteren Blog-Bericht vorgestellt).
Viel Spass unter Volldampf!